Wer in den letzten Monaten dazu die Berichte verfolgte, findet immer wieder das Stichwort Armutseinwanderung. Dabei wird besonders gerne Länder wie Rumänien oder Bulgarien hervorgehoben. Nicht ohne Grund wird dieses Thema derzeit so dramatisiert. Immerhin laufen die Übergangsfristen für die neuen EU-Staaten, die 2007 beigetreten sind, ab. So auf für Bulgarien und Rumänien. Erwartet werden nun, folgt man den Dramatikern unzählige Menschen, die es nur auf unser Sozialsystem abgesehen hätten. Doch ist dem wirklich so?
Armutseinwanderung bringt Wähler
Natürlich darf man dabei nicht vergessen, das Themen wie Armutseinwanderung derzeit in vielen Bevölkerungsschichten sehr sensibel aufgenommen werden. Ein ideales Thema also, um sich Wählerstimmen für die kommenden Wahlen zu sichern. Doch vielfach werden die Themen nur angerissen, ohne wirkliche Hintergründe aufzuzeigen. Fakt ist, dass es natürlich Armutseinwanderungen gibt. Doch diese ist prozentual gering, auch wenn das Bild durch hochbrisante Aufnahmen im TV immer wieder gerne präsentiert wird. Vielfach erleben wir jedoch einen Zuzug von recht qualifizierten Ärzten. Denn Fakt ist auch: Die Ausbildung in den Ländern ist hart und vor allem gut in vielen Bereichen. Viele junge Menschen sind dort teilweise besser ausgebildet als in Deutschland. Doch wer die Arbeitsbedingungen in den dortigen Krankenhäusern kennt, weiß, dass es besser ist, sich in einem anderen Land einen Job zu suchen. Nicht zu vergessen bleibt, wir brauchen ja gerade diese Fachkräfte. Die im Übrigen auch dann wieder in unsere Kassen einzahlen.
Sozial-Systeme für Armutseinwanderung
Natürlich gibt es auch den geringen Anteil von Personen, die aufgrund der finanziellen Verlockungen einwandern. Doch hier sind die Hürden nicht so einfach, wie uns das manche Medien oder Parteien glaubhaft machen wollen. In den ersten 3 Monaten besteht generell kein Anspruch. Und auch danach besteht nur unter bestimmten Bedingungen ein Anspruch. Einwandern, des Geldes wegen ist also auch in Deutschland gar nicht einmal so einfach.
Asylanten und die Probleme
In diesem Zusammenhang wird auch schnell ein Blick auf Asylanten und Co. geworfen. Gerne wird alles in einem Zusammenhang vermischt. Und in der Tat sind in diesem Bereich zahlreiche Probleme erkennbar. Diese liegen aber nicht bei den Asylanten (welch schreckliches Wort), sondern in der Politik. Bis heute gibt es kein klares System, was eine gewisse Rechtssicherheit bedeutet und die Organisation und den Ablauf regelt. Stattdessen müssen diese Menschen ungeduldig, und ohne feste Planung, in Ihren zugewiesenen Räumlichkeiten Monate, manchmal Jahre warten. Fast immer ohne die Möglichkeit zu Arbeiten oder sich ein ordentliches Leben in Deutschland aufbauen zu können. Was dadurch bewirkt wird, sollte allen klar sein.
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